"Zukunft ist kein Schicksalsschlag, sondern die Folge der Entscheidungen, die wir heute treffen."
Franz Alt, Journalist
Seit vielen Jahrhunderten sind Natursteinmauern als Stützmauern für Wege und Terrassen ein wertvolles Element unserer Kulturlandschaft. Vielerorts verfallen, gewinnen sie heute als erhaltenswertes Kulturgut und wertvoller Lebensraum wieder an Bedeutung. Mit ihrer Fähigkeit, Wärme zu speichern, werden die Steinmauern zu einem beliebten Lebensraum für verschiedenste Tiere und Pflanzen.
Vielfältiger Lebensraum Trockensteinmauer
Hier sonnt sich die Zauneidechse genüsslich auf den warmen Steinen. Bei Gefahr findet sie zwischen den Steinen Schutz, da Trockensteinmauern ohne Mörtel geschlichtet sind.
Die offenen Mauerritzen sind auch ein geeigneter Ort für die Eiablage, denn das Gelege wird durch die Wärme der Steine auf natürliche Weise ausgebrütet. Der Standort an der Trockensteinmauer ist für wärmeliebende Pflanzen ideal. Der Blütenreichtum von Mauerpfeffer, Zimbelkraut und Fetthenne lockt Insekten an, die auf der Speisekarte vieler Tiere stehen. Daher schätzen auch Reptilien und Vögel diesen von Menschenhand geschaffenen Lebensraum.
… murmelt:
Lesesteinhaufen und -mauern dienten ursprünglich als Abgrenzung von Viehweiden. Sie entstanden aus auf den Weiden verstreut liegenden Steinen. Heute hält hier die Kreuzotter ihren Winterschlaf, das Wiesel stellt den Mäusen nach und die Hummel baut gerne ihr Nest zwischen den Steinen.
… erzählt:
Eine Trockensteinmauer erfüllt unterschiedlichste Ansprüche an den Standort. Während Reptilien die warmen Steine schätzen, ziehen Amphibien die Luftfeuchtigkeit und Kühle im Inneren der Mauer vor.
… erklärt:
Steinhaufen sind unersetzliche Rückzugsorte für wandernde Tierarten. So finden Frösche bei ihrer Reise vom Winterquartier zu den Laichgewässern in ihnen Schutz. Auch Zugvögel wie das Braunkehlchen freuen sich über das Trittsteinbiotop Steinhaufen und legen dort eine Pause ein.
… flüstert:
Der Name Trockensteinmauer leitet sich von ihrer „trockenen“ Bauweise ohne Zement oder Mörtel ab. Dabei werden lose Steine passend aufeinander geschlichtet und mit kleinen Steinen hinterfüllt. Fachmännisch ausgeführt, behält die Mauer viele Jahre ihre Stabilität.