Schauplatz Göfis

Lebensraum Wildblumenwiese

Ein Projekt der Gemeinde Göfis mit Unterstützung von LEADER

Lebensraum Wildblumenwiese

"Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht."
Marie von Ebner Eschenbach, Schriftstellerin, 1830-1916

An warmen Tagen ist die Luft über dem bunten Blütenmeer vom Zirpen der Grillen und Summen der Wildbienen erfüllt. Sie haben ihre Heimat in den artenreichsten Lebensräumen von Mitteleuropa – den ungedüngten Wildblumenwiesen. Denn wo der Mensch der Natur fast freien Lauf lässt, kann eine wunderbare Vielfalt an Blumen, Stauden und Kräutern wachsen. Biene, Hummel und Schmetterling finden hier einen reich gedeckten Tisch, den sie auf perfekt gepflegten Rasenflächen vergeblich suchen. Vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein blühen immer wieder neue Pflanzen, die den Insekten neben einem reichen Nahrungsangebot auch Schutz vor Hitze und ein Überwinterungsquartier bieten. Diese übernehmen dafür die Bestäubung der Nahrungspflanzen des Menschen und leisten so einen unersetzlichen Beitrag für unsere Ernährung.


Mit naturnahen Blühflächen gegen das Insektensterben
Die Anlage einer Wildblumenwiese erfordert etwas Geschick und es lohnt sich, vorher Informationen einzuholen. Ist sie aber einmal angelegt, macht die Pflege nur mehr wenig Arbeit. Standortgerechte Pflanzen müssen nicht gegossen werden und brauchen keinen Dünger. Damit die Samen ausreifen und im nächsten Jahr wieder für eine reiche Blüte sorgen können, wird nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht.

Zahlen & Fakten

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Wildblumenwiese und Insekten 

  • Die Wildblumenwiese kann auf 20 m2 ohne weiteres 60 verschiedene Blütenpflanzen beherbergen.
  • Sie bietet mehreren tausend Tieren, von Insekten über Reptilien bis zu Vögeln, Lebensraum.
  • Je magerer der Boden ist, desto größer wird der Pflanzenreichtum.
  • 80 % der heimischen Wildpflanzen und Feldfrüchte sind auf Bestäubung durch blütenbesuchende Insekten angewiesen.
  • In den letzten 30 Jahren wurden die artenreichen mageren Wildblumen-wiesen um 80 % reduziert.
  • Seit 1990 hat der Insektenbestand in Österreich um 75 %  abgenommen.

Der Wiesendetektiv ...

… murmelt:
Eine klassische Futterwiese beherbergt heute gerade noch eine Handvoll Arten und wird bis zu sechsmal gemäht. Hier schaffen es nur mehr Löwenzahn und Hahnenfuß bis zur Blüte und sorgen für das einheitliche Gelb auf der Wiese.

… verrät:
Je weniger der Mensch eingreift, desto mehr Pflanzenarten können sich entwickeln. Natürliche Vielfalt kommt da zustande, wo der Rasenmäher in den Ruhestand geschickt wird und die Sense nur einmal im Jahr zum Einsatz kommt.

… erklärt:
Ein sauber aufgeräumter Garten im Herbst mag vielleicht dem Nachbarn gefallen, aber Schmetterlinge und Co. brauchen für die Entwicklung ihrer Nachkommen ein ungestörtes Quartier in Stauden und Stängeln. Wer also das Tagpfauenauge in seinem Garten wieder begrüßen möchte, verschiebt die Aufräumarbeiten besser in den Frühling.

… flüstert:
Mit Samenmischungen aus heimischen Pflanzenarten bringt man Vielfalt in den Hausgarten und lockt damit nützliche Insekten an. Diese blühenden Inseln werden für sie zur Jausenstation und so mancher Marienkäfer befreit den Garten zum Dank dafür von Blattläusen.