Schauplatz Göfis

Lebensraum Wildhecke

Ein Projekt der Gemeinde Göfis mit Unterstützung von LEADER

Lebensraum Wildhecke

"Jeder Wildstrauch im Garten ist ein Stück Lebensversicherung der Natur."
Reinhard Witt, Biologe

Reiches Leben im Schutz der Wildhecke
Mit wendigen Sprüngen turnt das Eichhörnchen durch die Hecke auf der Suche nach dem Haselstrauch. Der kleine Kletterkünstler sammelt reife Haselnüsse, die er als Wintervorrat versteckt. Auch Vögel, Insekten und andere Säugetiere freuen sich über eine artenreiche Hecke mit vitaminreichen Beeren und wehrhaften Dornen. So bauen Amsel und Zaunkönig im Schutz des Schlehdorns ihr Nest. Dieser lockt bereits zeitig im März mit seinen Blüten Schwebfliegen und Käfer an und ist eine wertvolle Nahrungsquelle. Im Erdgeschoss der Hecke haben Igel und Blindschleiche ihr Zuhause, wo sie einen reich gedeckten Tisch mit Würmern, Käfern und Schnecken vorfinden.


Hecken im Hausgarten
Hecken wurden ursprünglich von Menschenhand angelegt, um Grundstücke abzugrenzen, dem Weidevieh den Zutritt zu verwehren sowie starken Wind abzuhalten. Durch Flurbereinigung und Intensivierung der Landwirtschaft sind zahllose Hecken aus unserem Landschaftsbild verschwunden, dabei sind sie sehr wichtige Brücken und Trittsteine für die Tierwelt. Glücklicherweise haben Hecken im Hausgarten einen festen Platz gefunden, wo sie den Menschen im zunehmend dicht bebauten Siedlungsraum Sichtschutz und Geborgenheit bieten.

Zahlen & Fakten

Merke dir

  • Das Wort Hecke entstand aus dem althochdeutschen „hegga“ und bedeutet „hegen, einhegen und behüten“.
  • Eine große artenreiche Wildhecke in der freien Landschaft beherbergt bis zu 1500 Tierarten.
  • Allein in einer Weißdornhecke können bis zu 150 Insektenarten und über 30 Vogelarten leben.
  • Große Eingriffe in die Hecken sollen zwischen März und September nicht erfolgen, damit Vögel ungestört brüten können.
  • Artenreiche heimische Hecken filtern die Luft, reinigen sie von Feinstaub und binden CO2.

Der Heckendetektiv ...

… murmelt:
Im Schatten einer Hecke mag man im Sommer gerne verweilen, weil ihre Blätter kühlende Feuchtigkeit abgeben und so für angenehme Temperaturen sorgen. Mit einer Hecke holt man sich also eine natürliche Klimaanlage in den Garten.

… erkärt:
Kirschlorbeer und Thuja haben den ökologischen Nutzen eines Plastikzauns. Diese häufig anzutreffenden Gartenbegrenzungen sind für Mensch und Tier giftig und als Lebensraum wertlos. Unsere Tierwelt ist auf heimische Gehölze wie Holder oder Liguster angewiesen.

… flüstert:
Die Schlehe ist ein beliebter Strauch bei heckenbrütenden Vögeln. Ihr dichtes, dorniges Geäst gibt der Kinderstube sicheren Halt und schützt vor hungrigen Katzen. Ihre Blüten locken Schwebfliegen an, die gerne von Vogeleltern an ihre hungrige Kinderschar verfüttert werden. Im Winter versorgt der Strauch seine Bewohner mit Beeren.

… verrät:
Eine vielfältige Hecke mit Laubhaufen und Totholz wird gerne von Kröten, Käfern und Siebenschläfern bewohnt.